Die Marketingkommunikation von Unternehmen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Spätestens seit dem Beginn der 2000er, als die Internetpräsenz für Unternehmen an Wichtigkeit gewann, unterliegen auch Marketingmaßnahmen grundlegender Änderungen.
Während das sogenannte Outbound Marketing als traditionelle Art gilt, ist das Inbound Marketing heute besonders In und findet zunehmend Einzug in die Praxis. Immer mehr Unternehmen setzen auf diese Variante und gehen seither nicht mehr selbst aktiv auf potenzielle Interessenten zu. Doch ist dies der richtige Weg?
Im nachfolgenden Artikel beleuchten wir beide Varianten, nennen deren Vorteile und beschreiben, wie Sie Inbound und Outbound Marketingmaßnahmen miteinander verknüpfen, um eine herausragende Marketingkommunikation zu schaffen.
Definition und Vergleich: Outbound und Inbound Marketing einfach erklärt
Die Begriffe Inbound und Outbound klingen zwar sehr ähnlich, beschreiben allerdings zwei völlig verschiedene Marketingkonzepte. Beide Marketingmaßnahmen haben das Gesamtziel, Interesse am eigenen Produkt oder der Leistung zu wecken und zum Kauf zu motivieren, jedoch sind die Wege zur Zielerreichung, zwei gänzlich verschiedene.
Outbound Marketing (Push-Marketing)
Bei dem Outbound Marketing gehen Sie gezielt auf Personen zu. Dementsprechend machen Sie potenzielle Kunden über verschiedene Marketingkanäle auf die eigenen Produkte oder Leistungen aufmerksam, unabhängig davon, ob eine Person aktuell nach diesen sucht. Marketer bezeichnen das Outbound Marketing deshalb häufig auch als „Interruption Marketing“. Nicht selten schütten Unternehmen Informationen zu ihrem Produkt in Massen aus und hoffen darauf, dass es vereinzelt Leute erreicht, die Interesse haben. Kurz gesagt: Es ist ein wenig wie das Suchen nach der Nadel im Heuhaufen. Mittlerweile nehmen Experten an, dass wir heute täglich zwischen 10.000 und 13.000 Werbebotschaften begegnen. Da gilt es, herauszustechen. Die folgenden Marketingmaßnahmen helfen Ihnen hierbei.
Outbound Marketingmaßnahmen
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- Print-Marketing
Print-Marketing-Maßnahmen sind traditionelle sowie bewährte Methoden zur Kommunikation mit potenziellen Kunden. Durch Zeitungsanzeigen, Post-Mailings oder Flyer generieren Sie eine hohe Reichweite und sprechen so eine breitere Zielgruppe an. Allerdings sind Print-Anzeigen relativ teuer und womöglich bei einer zunehmend nachhaltigen Gesellschaft unbeliebt. - Messen
Fachmessen sind eine großartige Möglichkeit, eine direkte Beziehung zu potenziellen Kunden aufzubauen. Sie bieten die Gelegenheit, Ihr Unternehmen direkt vor Ort zu bewerben und potenzielle Kunden über Ihr Produkt oder Ihren Service zu informieren. Demnach sind Messen eine wirksame Outbound Marketingmethode, um Leads zu generieren und neue Kunden zu gewinnen. In der heutigen Zeit gibt es sowohl digitale als auch analoge Messen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Allerdings können Messen recht teuer sein und es besteht häufig auch ein hoher Konkurrenzdruck. - Kaltakquise
Kaltakquise-Methoden, wie z. B. Sales E-Mails, LinkedIn-Nachrichten oder Kaltanrufe, sind vor allem in der B2B-Praxis verbreitet. Sales E-Mails und LinkedIn-Nachrichten können Sie einfacher skalieren und dadurch eine größere Anzahl an Interessenten erreichen. Mittels Cold-Calls hingegen sammeln Sie direkte Antworten und somit qualifiziertes Feedback. Beide Kaltakquise-Methoden bieten Ihnen eine großartige die Möglichkeit, den potenziellen Kunden individuell anzusprechen und eine persönliche Beziehung aufzubauen.
- Print-Marketing
Inbound Marketing (Pull-Marketing)
Das Inbound Marketing, auch Pull-Marketing genannt, wird besonders gerne genutzt, um eine Markenidentität zu schaffen. Unternehmen sorgen beispielsweise durch nutzenstiftenden Content auf Social Media dafür, dass potenzielle Kunden sie entdecken. Aufgrund der gebotenen Mehrwerte entwickeln Interessenten einen persönlichen sowie positiven Bezug zu Ihrem Unternehmen. Es kommt daher zum Einsatz, wenn sich eine Person einem Problem bewusst ist und aktiv nach einer Lösung sucht. Dementsprechend sollte Ihr Ziel als Marketer darin bestehen, für diese Person zur richtigen Zeit auf dem richtigen Kanal sichtbar zu sein und eine Lösung zu bieten. Folglich geht der Interessent bei dem Inbound Marketing auf Ihr Unternehmen zu und hat bereits ein Interesse an Ihrer Industrie, oder Ihren Produkten.
Inbound Marketingmethoden
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- Content-Marketing
Content-Marketing bildet den Kern einer erfolgreichen Inbound Marketingstrategie. Auf Basis interessanter sowie informativer Fakten werden Nutzern gewinnbringende Inhalte geboten. Gängige Content Marketingmaßnahmen umfassen Social Media, Blog-Artikel, Podcasts, Whitepapers oder Webinare. Insbesondere im B2B-Bereich erfolgt die Lead-Generierung mittels Lead-Magnets. Analog zum Inbound Marketing besteht eine konkrete Intention, weswegen die Inhalte aufgesucht werden. Dadurch generieren Sie als Marketer qualitativ hochwertige Leads. Neben informativen Beiträgen stoßen auch im B2B-Bereich zunehmend unterhaltsame Inhalte auf Zuspruch.
- Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Search Engine Optimization, kurz SEO, bezeichnet die Optimierung Ihrer Website für Suchmaschinen. Indem Sie Ihre Website für Suchmaschinen, wie Google oder Bing, optimieren, leiten Sie mehr Traffic auf Ihre Website und sorgen somit für eine gesteigerte Interaktion. - Google Suchmaschinen Ads (SEA)
Mittels Google Ads schalten Sie Werbeanzeigen für bestimmte Zielgruppen, die Sie im Voraus definieren. Dadurch erreichen Sie lösungssuchende Interessenten gezielt. Ein wesentlicher Vorteil von Google Ads besteht in der Auswertbarkeit. Durch umfangreiche Analysemöglichkeiten messen Sie den Erfolg Ihrer Marketingmaßnahmen und können diese hinsichtlich diverser Conversions optimieren.
- Content-Marketing
Die Vorteile von Outbound und Inbound Marketing
Die Definition und Aufschlüsselung des Push- und Pull-Marketing haben Ihnen nun bereits Einblicke in die jeweiligen Möglichkeiten zur Marketingkommunikation geboten. Vielleicht nutzen auch Sie bereits einige der Methoden. Im Folgenden möchten wir Ihnen deren Vorteile auflisten und beleuchten, wie diese Ihrem Unternehmen einen Mehrwert bieten.
Vorteile des Outbound Marketing:
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- Schnellere Resultate erkennbar
Die Maßnahmen des Outbound Marketing wirken sehr schnell und Ergebnisse sind bereits nach kurzer Zeit sichtbar. Durch die Erreichung vieler Interessenten wird Ihre Webseite binnen kurzer Zeit stark besucht. Google erkennt und fördert dies. Auch ist die Analyse von Leads, sowie deren Interaktionen wird für den Start vereinfacht. Dies erleichtert besonders Startups oder Unternehmen, die ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung anbieten, den Einstieg in den Markt. - Leichtere Implementierung
Während die initiale Anwendung von Inbound Marketingmethoden häufig mit viel Zeitaufwand verbunden sind, ist der Zeitaufwand für die Implementierung der Push-Marketingmaßnahmen oftmals zunächst geringer. Dies liegt vor allem daran, dass Push-Methoden häufig für längere Perioden erstellt werden. Beispielsweise wird eine Anzeige für mehrere Jahre, oder ein Flyer für die jeweilige Saison erstellt. Insbesondere Content Marketing lebt dahingegen von der Regelmäßigkeit in geringeren Zeitabständen. - Bereits etablierte Marketingmethode
Wie bereits erwähnt, gilt das Outbound-Marketing eher als die traditionelle Form der Marketingkommunikation. Besonders bei Personen und Unternehmen aus älteren Generationen treffen diese Methoden auf Zuspruch. Ebenso sollte beachtet werden, dass einige Pull-Maßnahmen noch nicht sehr ausgereift und Informationen über die richtige Ausführung noch nicht unbedingt verbreitet sind. Die Push-Methoden bewähren sich allerdings schon seit einigen Jahren.
- Schnellere Resultate erkennbar
Vorteile des Inbound Marketing:
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- Interessent sucht bereits nach Lösung
Ein großer Vorteil von Inbound Marketing besteht darin, dass der potenzielle Käufer bereits ein konkretes Interesse an Ihrem Themenbereich zeigt. Er hat ein Problem im Alltag und sucht gezielt nach einer Lösung, die Sie ihm bieten. Im Gegensatz zum Outbound Marketing, bei welchem Sie ein Lead ohne konkretes Wissen über seine Herausforderungen kontaktieren, ist hier die Wahrscheinlichkeit höher, dass dieser Interesse an Ihren Leistungen zeigt. Aus diesem Grund sind die durch Inbound-Marketing gewonnenen Leads in der Regel von höherer Qualität, sodass Sie als Unternehmen weniger Zeit und Energie aufwenden müssen, um diese Leads in zahlende Kunden zu konvertieren. - Geringere Kosten
Bei dem Inbound Marketing haben Unternehmen die Möglichkeit, die Kosten auf lange Sicht sehr gering zu halten. Während einige Varianten des Push-Marketings hohe und fortlaufende Kosten verursachen, ist dies bei den Methoden des Inbound-Marketings häufig nicht der Fall. Demnach müssen Sie als Marketer hierbei lediglich den Arbeitsaufwand zur Erstellung der Inhalte einkalkulieren. Fokussieren Sie sich bei Ihren Inbound-Maßnahmen insbesondere auf Evergreen Content, ist dieser Arbeitsaufwand eine einmalige sowie langfristige Angelegenheit. - Wirkt auch langfristig
Entgegen dem Outbound Marketing unterbrechen Sie Ihre potenziellen Kunden nicht in ihrem eigentlichen Tun. Indem Sie Ihren Interessenten darüber hinaus konkrete Lösungen bieten, empfinden diese häufig Sympathie für Ihr Unternehmen. Durch die Tatsache, dass Sie eine Lösung in Form von Wissen bieten, bleibt Ihr Unternehmen positiv in Erinnerung. Lesen Ihre potenziellen Kunden beispielsweise einen Blogbeitrag, der ihnen Auskunft zu einem Problem gibt, für welches Sie schon seit längerer Zeit eine Lösung suchen, freuen sie sich darüber und merken sich den Namen des Blogs. Stehen die potenziellen Kunden vor einem weiteren Problem, suchen sie vermutlich zuerst in Ihrem Blog nach einer Lösung. Somit ist das Inbound Marketing häufig besonders nachhaltig.
- Interessent sucht bereits nach Lösung
Gewinnbringende Marketingkommunikation mittels Push- und Pull-Marketingmethoden
Wie bereits festgestellt, haben das Outbound und das Inbound Marketing einige Vorteile und beide Marketingarten erleichtern die Kundengewinnung. Statt sich also nur auf eine Marketingform zu konzentrieren, sollten Sie beide miteinander verknüpfen. Doch in welcher Form können Sie diese beiden Arten gewinnbringend in Ihren Marketingprozess einbinden?
Outbound und Inbound Marketing gezielt verknüpfen
Um möglichst viele Personen bei der Neukundengewinnung zu erreichen und diese an das Unternehmen zu binden, sollten Sie das Inbound Marketing und das Outbound Marketing gezielt miteinander verknüpfen. Im Folgenden finden Sie einen beispielhaften Marketingprozess zum leichteren Verständnis der richtigen Vorgehensweise.
Beispiel-Marketingprozess im B2B-Umfeld:
- Lösungssuchende Interessenten anziehen: Inbound
Zuerst sollten Sie eine Person, die ein Problem hat, abholen, indem Sie zum Beispiel durch nutzenstiftenden Content eine Lösung für dieses Problem bieten. - Lead-Generierung: Inbound
Ziel ist es, Daten zu sammeln, damit Sie den Interessenten im Nachgang mit konkreten Ansprachen kontaktieren können. Dies erfolgt beispielsweise mit einem Formular auf Ihrer Homepage oder durch ein IP-Lookup Tool. - Leads zu Kunden konvertieren: Outbound
Anschließend sollten Sie die Interessenten durch die eben gewonnenen Kontaktdaten direkt kontaktieren und von Ihrem Produkt oder Ihrer Leistung überzeugen – beispielsweise mit der Hilfe von E-Mails oder Sales Calls.
Fazit – Marketingmaßnahmen kombinieren und Synergien realisieren
Oftmals ist eine Abgrenzung der Marketingprozesse nicht möglich, denn einige Maßnahmen werden sowohl als Inbound als auch als Outbound-Maßnahme angesehen.
Rückblickend kann also festgehalten werden, dass sowohl Pull- als auch Push-Marketingmaßnahmen Vorteile haben. Den größtmöglichen sowie nachhaltigen Erfolg Ihres Unternehmens generieren Sie, wenn Sie Outbound und Inbound Marketingmaßnahmen miteinander verknüpfen. Folglich machen Sie Interessenten mit Inbound Marketing auf Ihr Unternehmen aufmerksam, während Sie diese mittels des Outbound Marketing zum Kauf Ihres Produktes bzw. Ihrer Leistung anregen.
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