Bedarfsanalyse durchführen und Kundenbedürfnisse erkennen
1. Kunden kennenlernen und Rapport aufbauen
Zum Gesprächsbeginn sollten Sie den Fokus auf den Vertrauensaufbau legen. Dies beinhaltet ein aufrichtiges Interesse für den Gesprächspartner und seine derzeitige Situation. Hierzu eignen sich offene Fragen. Insbesondere bei einem Erstkontakt mit einem potenziellen Neukunden sollte dieser gleich zu Beginn die Gelegenheit haben, möglichst ausführlich über sein Unternehmen und dessen Bedarfe zu sprechen. Hören Sie ihren Gesprächspartnern genau zu. Sämtliche Informationen aus diesem Schritt können Sie im späteren Verlauf gezielt heranziehen, um den Gesprächsfluss aufrechtzuerhalten. Das Ziel des ersten Schritts letztendlich besteht darin, eine konkrete Vorstellung über den Charakter sowie die persönliche Lage des potenziellen Kunden zu ermitteln.
2. Kundenziele erfragen und Kundenbedarfe erkennen
Im besten Fall hat der Gesprächspartner nun bereits bemerkt, dass Sie sich über seine individuelle Situation informiert haben und diese folglich besser einschätzen können. In diesem Schritt gilt es indessen, die konkreten Ziele und Bedarfe des potenziellen Kunden zu ergründen. Machen Sie hierbei wiederum vor allem von offenen Fragen Gebrauch. Geben Sie Ihrem Gesprächspartner zudem genügend Zeit, um seine Ziele und Herausforderungen auszuführen. Achten Sie auf Details. Das Ziel besteht darin, herauszufinden, welche Vorstellungen und Anforderungen ein Kunde an Ihr Produkt oder Ihren Service hat. Dabei erfahren Sie zudem, in welchem Umfang ein potenzieller Kunde bereits informiert ist. Bei relevanten Punkten können Sie ihn auf die Folgen der zur Auswahl stehenden Entscheidungen aufmerksam machen. Dabei können Sie aufzeigen, wie sich die einzelnen Alternativen auf dessen persönliche Ziele auswirken. Sobald Sie die primären Bedarfe identifiziert und konkretisiert haben, sollten Sie herausfinden, wie viel Budget der Kunde für die Lösung aufbringen kann.
3. Finanzielle Lage des Kunden ermitteln
Der dritte Schritt der Bedarfsanalyse umfasst die Ermittlung der finanziellen Situation des Kunden. Dieser Schritt bedarf ein gewisses Taktgefühl. Fragen Sie Ihren Gesprächspartner daher nicht direkt nach seinem Budget, sondern tasten Sie sich vorsichtig heran. Beispielweise können Sie fragen, ob Budgetbeschränkungen bisher eine Herausforderung dargestellt haben. Falls der potenzielle Kunde dies bejaht, können Sie das Gespräch zur finanziellen Lage vertiefen. Zum Beispiel können Sie sich einer geschlossenen Frage bedienen, indem Sie fragen, ob es zukünftig Änderungen in Bezug auf das Budget geben könnte. Somit erhalten Sie weiterführende Informationen zur Finanzkraft des potenziellen Kunden und können auf Basis dessen entsprechende Lösungen anbieten.
4. Lösungsmöglichkeiten präsentieren
Nachdem Sie die Bedarfe sowie die Finanzkraft des Kunden in Erfahrung gebracht haben, können Sie nun zugeschnittene Lösungen präsentieren. Diese sollten sich auf die Bedürfnisse des Kunden beziehen und zur Erreichung seiner Ziele beitragen. Nach Präsentation der verschiedenen Lösungsmöglichkeiten können Sie den Kunden mittels offener Fragen nach seiner Meinung bitten. Alternativ können Sie geschlossene Fragen nutzen, um eine Entscheidung herbeizuführen.
5. Entscheidungsfindung unterstützen
In diesem fünften Schritt sollten Sie Ihren potenziellen Kunden nach Einflussfaktoren für dessen Kaufentscheidung fragen. Das Ziel besteht darin, gemeinsam die beste Lösung zu identifizieren. Äußert der Kunde unspezifische Bedenken, können Sie deren Ursachen mittels offener Fragen auf den Grund gehen. Beachten Sie hierbei, dass Vorwände und Einwände im Verkaufsgespräch nicht zwangsläufig einen Grund für einen Misserfolg darstellen. Vor allem letztere bilden wahre Wegweiser zu einem Verkaufsabschluss. Sind erstmal alle Vorwände und Einwände aus dem Weg geräumt, können Sie auf die eingangs thematisierten Alternativfragen zurückgreifen. Mittels dieser können Sie den potenziellen Kunden zu einem Entschluss bewegen und folglich das weitere Vorgehen planen. Wenn Sie alles Notwendige in Erfahrung gebracht haben, sollten Sie den Bedarf des Kunden nochmal kurz zusammenfassen. Einerseits zeugt dies von einem aufrichtigen Interesse, anderseits beugen Sie so möglichen Missverständnissen vor.
Tipp: Notieren Sie sich während des gesamten Gesprächs die relevantesten Punkte. Dadurch können Sie ungeklärte Themen zu einem späteren Zeitpunkt aufgreifen. Zudem erleichtert es Ihnen die Nachbereitung, indem Sie bei der Angebotserstellung alle Aspekte berücksichtigen. Darüber hinaus ist auch im Hinblick auf zukünftige Vertriebsaktivitäten zu empfehlen, relevante Eckdaten im CRM-System festzuhalten. So können Sie auch in Zukunft Möglichkeiten präsentieren, die die Kundenziele bestmöglich adressieren.
Fazit – Die Bedarfsanalyse bildet die Grundlage im Verkaufsgespräch
Die Bedarfsanalyse ist eine effektive Methode im B2B-Vertrieb, um die Motivation und die konkreten Bedürfnisse des Kunden zu ermitteln. Wird ein konkreter Bedarf ersichtlich, können Verkäufer Lösungsvorschläge unterbreiten, die auf die individuellen Ziele des Kunden abgestimmt sind. Letztendlich geht dies nicht nur mit einer höheren Umsatzwahrscheinlichkeit einher, sondern auch mit einer gesteigerten Kundenzufriedenheit.
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